Streckenhistorie

Jahrzehntelang ist Potsdam vor allem in Richtung Südosten gewachsen. Mit der Stadt wuchs auch das Streckennetz der Straßenbahn. Die Wohngebiete Schlaatz, Am Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld wären ohne Tram nicht denkbar. In den allermeisten Fällen fuhren die Bahnen bevor die Umzugswagen der künftigen Bewohner kamen.

Nun ist der Norden dran. Denn Potsdam wächst als Landeshauptstadt, bedeutender Wissenschafts- und Medienstandort sowie als Anziehungspunkt der Kreativen in Nähe der Metropole Berlin immer weiter. Dass der Norden nun im Mittelpunkt der weiteren Stadtentwicklung steht, hängt wesentlich mit dem Ende der Militärpräsenz in und um Potsdam zusammen. Der Abzug der russischen Truppen aus großen Stadtgebieten, die meist bereits zu Zeiten der Könige und Kaiser militärisch als Kasernen- und Manövergelände genutzt wurden, machte bedeutende Flächen für Wohn- und Gewerbeansiedlungen sowie für neue Grün- und Freizeitanlagen frei.

Es begann 1999 mit der Inbetriebnahme der über fünf Kilometer langen Strecke zur Endhaltestelle Kirschallee. Erschlossen wurde damit ein durch den Umbau von Kasernen neu entstandenes Wohngebiet und es wurden die Voraussetzungen für die Ansiedlung der Fachhochschule Potsdam geschaffen. Außerdem entstand mit der neuen Endhaltestelle erstmals eine integrierte Tram- und Bus-Haltestelle für den direkten, aufeinander abgestimmten Übergang vom einen zum anderen Verkehrsmittel.

Pünktlich zur Bundesgartenschau 2001 in Potsdam wurde auch der Streckenast zum Volkspark fertiggestellt. Er führt noch weiter in den – wie es damals hieß – „Neuen Potsdamer Norden“. Damit war die Richtung für weitere Streckenerweiterungen vorgegeben. Ende 2017 nahm die neue Linie entlang der Nedlitzer Straße ihren Betrieb auf. Die derzeitige Endhaltestelle Campus Jungfernsee verbindet einen neu errichteten Wissenschaftscampus mit der Innenstadt.