B - 100 Lärmschutzkonzept und Verkehrsüberlastung durch Krampnitz
Als Anwohner in dritter Generation in Neu Fahrland (nordöstlicher Teil) mit eigenem Gewerbe möchten wir folgende Punkte ansprechen:
1. Uns ist insbesondere ein effektiver Lärmschutz wichtig. Bereits jetzt hat die Lärmbelastung durch den hohen Zuzug in Fahrland in den letzten Jahren massiv zugenommen. Dies wird sich noch weiter steigern, wenn die ersten Bewohner nach Krampnitz ziehen. Durch den Bau einer Straßenbahnlinie auf der Ostseite der B2 wird vermutlich der Baumbestand zur Ganghoferstraße reduziert werden müssen und der natürliche Lärmschutz weiter abnehmen. Heutzutage gibt es gute, ansehnliche und effektive Lärmschutzwände, die preislich bei dem Gesamtprojekt kaum in die Waagschale fallen, jedoch für uns Anwohner einen großen Unterschied ausmachen. Für uns ist dies zusätzlich eine mit potentiell relevanten Einkommenseinbußen verbundene Entscheidung, da ein unzureichendes Lärmschutzkonzept negativen Einfluss auf unsere Ferienzimmervermietung hat. Die Planung von Lärmschutzwänden muss für den kompletten Bereich der „Senke“ (parallel zur B2 auf Höhe der Ganghoferstraße bis zum Krampnitzsee) angestrebt werden, um wirklich effektiv zu sein.
2. Keine Zwangsenteignungen! Es ist eine absolute Unsitte der Stadt Potsdam ihre Bürger zu enteignen, anstatt in den Dialog zu gehen und nach Alternativen zu suchen. Es kann doch nicht sein, dass dies erst geschieht, wenn Gerichte die Stadt dazu zwingen (siehe Krampnitzplanung). Einige im Bauamt scheinen noch aus der Zeit vor 1990 übrig geblieben zu sein.
3. So oder so ist eine Straßenbahn nicht ausreichend, um den geplanten Zuzug in Krampnitz verkehrstechnisch abzudecken (siehe Verkehrsanalyse - wohlgemerkt mit veralteten Zahlen bezüglich Fahrland). Eine Straßenbahn ist jedoch bereits notwendig, um den Zuzug in Fahrland und den Zuzug aus der Planungsphase 1 von Krampnitz (Sanierung Altbestand) abzupuffern. Trotz des Baus der Straßenbahn muss Krampnitz auf diese erste Phase begrenzt werden, um Verkehr und die umliegenden Landschaftsschutzgebiete nicht zu überfordern. Alles andere ist investorgetriebener Planungswahn und geht völlig vorbei an den Bedürfnissen der bereits im Potsdamer Norden lebenden Menschen (Erhalt der geschützten Landschaft, der ortseigenen Strukturen von Fahrland, Krampnitz und Neu Fahrland, ausreichende Mobilität auch mit PKW).
Wir befürworten den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel für den Potsdamer Norden unter der Berücksichtigung der Bedürfnisse der Anwohner (Lärmschutzmaßnahmen, keine Eingriffe in das Besitzrecht). Für erneute Planungen, die völlig an den Bürgern im Potsdamer Norden vorbeigehen, haben wir jedoch kein Verständnis und bereiten uns ebenfalls (wie einige hier angekündigt haben) auf entsprechende Gegenmaßnahmen vor. Gerne laden wir die Planungsverantwortlichen zu uns ein, um sich vor Ort ein Bild zu machen und um zu erleben, wie massiv die Lärmbelästigung bereits ohne Straßenbahn und Abholzung inzwischen ist.
Michael Simon und Dr. Johanna Jokinen