B - 14 Persius Baudenkmal-Ensemble erhalten
Das Persius-Baudenkmal aus Persius-Brücke, Fährhaus und Chausseehaus ist schon durch den Abriss der Brücke in den 90er Jahren schwer geschädigt worden. Ein weiterer Abriss, nun des Chausseehauses, und das trotz gegebenen Denkmalschutz, würde das dann einzig verbleibene Fährhaus seines letzten Zusammenhanges berauben. Der Gesamtzusammenhang wäre nicht mehr erkennbar, warum dieses aussergewöhnliche Gebäude so nah an dieser Straße gebaut wurde. Daher ist ein Abriss des Chausseehauses dringend zu vermeiden.
Sollte die Straßenbahn nicht auf die Auto-Fahrbahn verschwenkt werden können, ist wenigstens die Translotation des Chausseehauses durchzuführen. Hierbei ist die Dichte des Hauses an der heutigen Straße ebenso zur dann hergestellten Straßenbahntrasse herzustellen, um wiederum den Gesamtzusammenhang des Persius-Denkmals beizubehalten.
Im Übrigen bin ich sehr für die Verlängerung der Straßenbahn. Auch über den aktuell vorgesehenen Endpunkt hinaus einmal zum Bahnhof Marquardt und zum Anderen nach Spandau zur S- oder U-Bahn um so diesem Streckenast, auch aus der Mitte Potsdams heraus, eine zusätzliche Existenzberechtigung zu geben. In der aktuellen Planung dient sie leider nur als sehr weiter Zubringer aus Fahrland zur Potsdamer Mitte. Die Bewohner der anderen Stadtteile werden ihrerseits jedoch diese Linie kaum nutzen. Erst die Verbindung nach Berlin oder wenigstens zu einem weiteren Bahn-Anschluss weckt das Interesse der weiteren Stadtbewohner.
Weiterhin: es handelt sich um eine Straßenbahn. Sinn und Zweck ist die bessere Ausnutzung des vorhandenen Straßenraums. Die Trennung von Straßenbahn und Autoverkehr voneinander bedeutet zusätzlicher Stadt-Raum. So Kapituliert die Straßenbahn vor dem Autovehr und benötigt eine eigene Trasse. Anstatt die Verkehrsregeln so zu gestalten, dass die Straßenbahn vor dem Individualverkehr IMMER Vorfahrt hat, Ampeln automatisch auf Rot für den MIV (vielmehr Mief) gehen, wenn eine Straßenbahn naht. Dann kann diese auch im Verkehrsraum der Auto-Straße existieren.
Dies bedeutet andererseits auch, dass das Straßenbahn-Angebot ausreichend gut ist, damit der ungeneigte Autofahrer auch auf die Straßenbahn wechseln möchte. Das bedeutet jedoch: nicht immer längere Straßenbahnen beschaffen, in denen immer mehr Bürger sich reinquetschen sollen. Statt dessen das Angebot in der Häufigkeitsfrequenz soweit erhöhen, dass ein Fahrplan irrelevant wird mit Taktraten unter 5 Minuten. Dann genügen auch kurze Straßenbahnen mit 50 bis 70 Pläzen.
Kommentare
Ich würde empfehlen, das…
Ich würde empfehlen, das Chausseehaus zu verlegen.
Chaussee-Haus
Ich hoffe, dass der Denkmalschutz das erfolgreich verhindern wird und diesen Plan zunichte macht. Wir reden hier über eine Persius-Villa.
Wo liegt das Problem...
Eine Verlegung eines einzelnen Hauses für ein Verkehrsprojekt ist absolut kein Problem. Wenn man für den Braunkohleabbau ganze Dörfer und Kirchen abbaggern darf, dann kann man doch wohl dieses eine Haus verlegen oder abreißen!
Robet, bist du von der Stadtverwaltung
und hast die Aufgabe, alle unsere Vorschläge abzuwatschen? Kommt mir leider so vor :-)
Witzig
Ich finde es witzig wenn mir das ständig gesagt wird, wenn meinem Gegenüber die Argumente ausgehen. Ich setze mich akribisch für den Ausbau der Straßenbahn ein, weil ich der Ansicht bin, dass sie das richtige Verkehrsmittel für die Zukunft und speziell die Verkehrswende ist.
Hierfür ist es wichtig, die Strecken nicht am Rand der Innenstadt enden zu lassen, sondern bis zum Stadtrand auszubauen, um die gesamte Bevölkerung abzufangen. Die Trasse nach Krampnitz wäre hierfür ein wertvoller Meilenstein, weitere Strecken nach Bornim, Babelsberg-Süd und Eiche/Golm sowie eine Entlastungsstrecke zwischen Campus FH und Luisenplatz sollten folgen.
Dass du mich für jemanden aus der Stadtverwaltung hältst, ehrt mich, weil ich erst 19 Jahre alt bin und noch nicht so viel Erfahrung in meinem Leben gesammelt habe, um einen Beruf rechtfertigen zu können.
Danke dafür 😉
die Argumente gehen mir bestimmt nicht aus
denn ich bin übrigens selbst planende Architektin! Nur mal so am Rande ...
Aber mir stehen die Nackenhaare zu Berge, wenn ich sehe, was hier von anderen Fachplanern geplant wird.
Zugegeben...
...nicht alles ist perfekt. Die Strecke verläuft teils mit unnötigen Kurven, und die Wendeschleifen sollten für den Verschleiß besser andersrum befahren werden. Aber andererseits ist es wichtig, von vorne herein mit eigener Trasse zu planen. Und dafür fände ich es mehr als sinnvoll, ein Gebäude zu versetzen, wenn es im Weg steht.
Mal als Vergleich: In Halle (Saale) sollte zugunsten des Stadtbahnprogramms das Künstlerhaus abgerissen werden. Wurde auch alles erst von der Stadtverwaltung dort abgenickt, bis es dann mal jemand genauer geprüft hat. Die Bauarbeiten auf dem Abschnitt haben bereits begonnen, im letzten Moment wurde dann der Abriss verhindert. Ergebnis: Bis heute ist der Anschnitt am Künstlerhaus nicht erneuert, die Gleise sind verschlissen und die Tram steht ständig im Stau weil sie hier im Vergleich zum Neugebauten keine eigene Trasse hat und auch nie haben wird.
Wenn der gleiche Fehler in Potsdam gemacht wird, sehe ich schwarz für das Verkehrskonzept. Daher ist es wichtig, im Vorhinein eine gewisse Akzeptanz zu erzielen!
Einen schönen Sonntag noch!