B - 55 Verlegung des Verkehrsproblems, nichts weiter

Erstellt von JK214 am 19. August 2020 - 11:02 Uhr.

Meiner Meinung wird der Ausbau der Tram einzig und allein den Effekt haben, dass die Verkehrsverstopfung aus Potsdam in die Vororte verlagert wird. Man sieht es jetzt schon auf der B2 stadteinwärts, wo der fließende Verkehr (wenn man es so nennen kann) zum Stillstand gebracht wird, weil links neben der Straße eine Bahn fährt (statt einfach bspw Abbieger-ampeln anzubringen). Die Straßenbahnen haben in Potsdam 100% Vorrang, was den sowieso schon kriechenden Verkehr nur noch mehr hemmt. Die Innenstadt ist ein einziges Chaos von einspurigen und schmalen Straßen, die teilweise sogar nur Einbahnstraßen sind. Eine längere Tramstrecke wird nichts daran ändern, dass viele Pendler einmal komplett durch die Innenstadt müssen (teilweise nach Babelsberg oder darüber hinaus) und auch so keine Verwendung für diese Strecke haben werden.
Eine viel sinnvollere und auch für Bewohner angenehmere Variante wäre eine anständige Kraftfahrstraße um Potsdam herum. So müssten zum Beispiel Lastkraftwagen nicht mehr die schmalen Straßen durch Krampnitz und Fahrland fahren, wo auch Unfälle vorkommen, da die Fahrer die Bäume und ihre Fahrzeuge nicht ordentlich einschätzen. Durch eine Umgehungsstraße würde sämtlicher Pendlerverkehr, der momentan gezwungen ist, sich durch Potsdam zu winden und dort durch zu langsames fahren, Kreuzungszustellung und schlechte Ampelschaltung die Luft und den Verkehr zur Katastrophe macht, auf eine Schnellstraße außerhalb der Stadt verlagert werden.
Durch den Bau der Tram mitten durch die Wohnsiedlungen erreicht man auch nur eine Wertminderung dieser. Beispielsweise in Fahrland ist es geplant die Tram genau hinter einer Reihe Mietshäuser und gegenüber einiger Einfamilienhäuser zu bauen, wo die Schlaf-, Kinder- und Arbeitsräume, sowie Gärten genau auf vorerst die Baustellen und dann die Strecke selber gerichtet sind. Zudem geht die Grünfläche, welche sich dort momentan befindet, komplett verloren. Man kann zwar versuchen mit einer besseren Anbindung das ganze schmackhaft zu machen, aber der Lärm und der unschöne Anblick bleibt. Kinder wird man dort dann auch nicht mehr spielen und toben lassen können.
Fazit: Tram gerne, aber nicht direkt durch kleine Wohngebiete. Eine Umgehungsstraße wäre eine viel bessere und effektivere Lösung für das Verkehrschaos Potsdam.

Typ: Bürgervorschlag
Thema: Verkehr, Querungen und Sicherheit (abgeschlossen)
Status: Neu
Kommentare: 6
Beteiligung abgeschlossen!

Kommentare

100% Korrekt
Erstellt von Erik R. am 19. August 2020 - 12:16

Dies ist die einzig richtige Antwort auf das Verkehrschaos in Potsdam. Potsdam braucht einen Stadtring um sich herum mit zwei zusaetzlichen Bruecken ueber die Havel. Dies war nach dem Fall der Mauer von CDU und SPD vorgeschlagen worden, aber leider haben einige andere politische Bewegungen links von der SPD die Idee zunichte gemacht.

Was gebraucht wird, ist:

1) Verbinden Sie die B2 bei Dreilinden über Sacrow und Königswald mit der 115 und reaktivieren Sie die alte Autobahnbrücke über den Kanal. Eine neue Brücke von Sacrow nach Königswald wäre erforderlich.

2) Verbinden Sie die Zepplinstr. mit der 115 bei Saarmund über Pirscheheide mit einer neuen Brücke, die parallel zu den Bahngleisen in Pirscheheide verläuft.

3) Verbinden Sie 1 und 2, indem Sie den Ring durch den Wildpark, westlich von Golm, dann Barnim -> Fahrland -> Krampnitz mit einer neuen Brücke über den Kanal nordöstlich des Schiffsbaues verlängern.

Ja, ich weiß, das wird die "Anti-Auto"-Lobby, die in der Potsdamer Stadtpolitik so aktiv ist, frustrieren, aber Tatsache ist, dass Menschen, die ein Auto brauchen, um sich fortzubewegen, weiterhin mit dem Auto fahren werden. Wenn der Weg zur Arbeit 50 Minuten mit dem Auto durch die Potsdamer Innenstadt oder 2 Stunden mit Fahrrad und Bahn dauert - dann werden die Menschen weiterhin mit dem Auto fahren. M

Die Umfahrung wäre zu groß - zu weit vom eigentlichen Kern
Erstellt von Marcel am 22. August 2020 - 5:14

@Erik R.
Die Variante für eine Umfahrung in diesem Umfang wäre einfach zu groß. Diese Methode würde dafür sorgen, dass viele Durchreisende von der A10 über diese Verbindung abkürzen.
Wogegen der Eigentliche Durchgangsverkehr sich weiterhin durch die Stadt quält, da der Umweg zu groß wäre.

Was nützt die beste Schnellstraße um die Stadt herum, wenn der Weg dorthin zu aufwendig ist ? Genau das Problem hat man in Luckenwalde. Für den Durchgangsverkehr mag es eine schöne Zeiteinsparung sein, doch für Woltersdorf, nördlich von LUK ist das keinerlei Entlastung. Eh man vom Zentrum zur Abfahrt Luckenwalde gefahren ist, hat man die B101 bereits über die alte Strecke erreicht. Selbes Bild aus Richtung Jüterbog. Wer nicht gerade im äußersten Westen von LUK arbeitet/wohnt, nutzt weiterhin die alte Strecke. https://www.google.de/maps/@52.0997405,13.1757488,13.46z
So wäre auch das Problem mit dieser weiträumigen Umfahrung von Potsdam. Wer würde vom Stern/Babelsberg/Schlaatz ... den Aufwand machen, bis nach Saarmund zu fahren, um von dort die neue Strecke zu nutzen ?
ODER
Wer fährt von Potsdam West nach Pirschheide, um diese Strecke zu nutzen damit man nach Babelsberg, Waldstadt ectr. zu gelangen? Sinn dieser Umfahrung wäre so viel wie möglich Verkehr aus der Innenstadt zu ziehen, damit sie sich auch rentiert. Somit hat diese Verbindung wenig Chancen.
Natürlich könnte man über eine engere Umfahrung nachdenken. Doch hiebei spielt wieder das Geld, Mitteschön, Naturschutz und einige Schwierigkeiten beim Bau, eine große Rolle. Und auch somit bestehen wenig Chancen für ein Ring oder eine Umfahrung.
Hinzu hat Potsdam zu lange gezögert/gewartet, so dass viele Alternativen inzwischen verhökert/bebaut sind. Stadtschloss, BUGA und co. waren von Anfang an wichtiger als die Verkehrsinfrastruktur.

Das Einzige was noch helfen könnte wäre ein rein unterirdisches Netz für Autos ;) - sprich , ein WUNDER !!!

Inzwischen sollte man vielleicht auch über eine S-/U-Bahn nachdenken, die it wenig Stops die Wohngebiete mit Berlin verbindet. U.a. auch von Krampnitz

Kraftfahrstraße
Erstellt von Yachti1810 am 19. August 2020 - 15:20

Diese Diskussion war schon einmal da: Havelspange/ Westtangente. Leider kein Thema mehr und zu den Akten gelegt.
Alles, was sinnvoll für Autofahrer wäre, wird in dieser Stadt nun einmal abgelehnt. Man soll ja auch gefälligst mit den Öffis und dem Fahrrad fahren. Alle anderen Verkehrsteilnehmer sind in Potsdam nicht erwünscht.
Ich beherzige das gerne und fahre lieber nach Berlin. Gebe ich eben dort mein Geld aus :-)

Zu eurer Information...
Erstellt von Robert B. am 19. August 2020 - 16:55

Krampnitz soll als Autofreier Stadtteil geplant werden. Daher ist es schon wichtig, eine ÖPNV-Anbindung mit einem hochwertigen Verkehrsmittel (Tram) zu schaffen, um nicht ein völliges KfZ-Chaos zu verursachen!

"Krampnitz soll als Autofreier Stadtteil geplant werden"
Erstellt von Bike+PKW am 20. August 2020 - 6:40

Krampnitz IST als autofreier Stadtteil geplant WORDEN muss es heißen und die Stadtpolitik, die offensichtlich diese Vorgabe machte, hat schlicht keine Ahnung wie das funktionieren soll (sie glaubt es zu wissen mit einer 100 Mio. teuren TRAM Anbindung nach Potsdam), denn mindesten 50% der zukünftigen Bewohner fahren nach Berlin - wo ist die "hochwertige Anbindung nach Berlin" - und wieso ist eine deutlich preiswertere ÖPNV Anbindung mittels E-Bus - z.B. Wasserstofftechnologie - nicht hochwertig? Die B2 hochwertig - sprich kreuzungsfrei und ggf. Busspuren - auszubauen, damit für alle Verkehrsteilnehmer genügend Platz ist wäre hochwertig, aber wahrscheinlich gibt es dafür keine Fördermittel!

Verhältnis 70 zu 30%
Erstellt von Yachti1810 am 20. August 2020 - 11:07

Laut der letzten Prognosen werden mindestens 70% nach Berlin und nur 30% der Fahrwege nach Potsdam gehen.
Daher habe ich schon des öfteren angemerkt, dass man deshalb besonders die Anbindung nach Berlin-Spandau betrachten sollte.
Für den Potsdamer Verkehr sollte wirklich neu eingeschätzt werden, ob eine 100 Millionen Euro teure Anbindung bei 10.000 Einwohnern überhaupt Sinn macht.
Pro Kopf fallen dann nämlich 10.000 € Investitionskosten (10.000x10.000=100.000.000) an.