D - 13 Alternative Trassenvorschläge: Umgehung der Insel Neu Fahrland
Um die Insel Neu Fahrland nicht mit weiteren Brückenbauten zu belasten, könnte eine Tramtrasse folgendermaßen gebaut werden: Campus Jungfernsee bleibt als Endhaltestelle erhalten. Die Trasse wird in der Georg-Herrmann-Allee aufgesplittet. Der neue Ast wird zur Straße am Golfplatz geführt und läuft entlang dieser Straße. An der Einmündung Am Vogelherd wird eine Haltestelle eingerichtet. Die Trasse überquert die Ammundsenstraße und folgt weiter der Straße Am Golfplatz. Nächste Haltestelle könnte Lerchensteig/Fahrländer Damm sein. Dann geht es in die Hainholzstraße zum Weißen See. Hier wird eine kombinierte Straßenbahn-/Radschnellweg-/Fußgängerbrücke über den See zur Neufahrländer Birnenplantage gebaut. Nächste Haltestelle Freiwillige Feuerwehr/Am Kirchberg Neufahrland. Rechts einbiegen in die Straße am Kirchberg. Dann links abbiegend der B2 folgen und in die bisherige Planung übergehen. Wäre dies eine realisierbare Alternative? (Beiträge 40, 94)
Eine alternative Route der Tram könnte wie folgt aussehen: Rückbau der Schleife am Campus; 2. Die Trasse über das brachliegende Flurstück vor dem Wald von Potsdam aus gesehen auf der linken Seite führen; 3. Realisierung eines Fußgängertunnels unter der B2 zum Campus (Überquerung davor auf der B 2 entfällt), wodurch auch Parkplätze vorhanden wären; 4. Vor der Friedensbrücke Weiterführung der Tramtrasse entlang der Amundsenstraße; 5. Dann am Golfplatz entlang über den Lerchensteig; 6. An der Buswendestelle weiter bis zum Weissen See; 7. Dort Überführung der Tram über den See bis nach Neu Fahrland; 8. Anbindung des Ortes mit der Tram; 9. dann nach Krampnitz und nach Fahrland. Eine Solche Planung würde die B2 entlasten, weiteren Bebauungsraum am Campus Jungfernsee schaffen sowie die historische Bebauung auf der Insel Neu Fahrland sichern. (Beitrag 18)
Die vorgeschlagenen Trassenalternativen mit einer neuen Brücke über den Weissen See haben in Nedlitz ab dem Südufer des Sees einen ähnlichen Verlauf und werden daher gemeinsam beantwortet.
Trassenalternative „Am Golfplatz“ (südlicher Abschnitt)
Die vorgeschlagene Trassenalternative verläuft ab der Georg-Herrmann-Allee in Richtung Norden und quert in diesem Bereich den Volkspark/Remisenpark. Dort liegt das FFH-Gebiet Heldbockeichen. Die Trasse verläuft weiter parallel zur Straße Am Golfplatz, wo Flächen und Baumbestand des Nedlitzer Holzes in Anspruch genommen werden. Hier liegen auch die Trinkwasserschutzzonen des Nedlitzer Wasserwerkes. Auf Höhe des Lerchensteiges verschwenkt die Trasse in Richtung Norden zum Südufer des Weissen Sees. Für diesen Abschnitt müssen private Grundstücke in Anspruch genommen werden.
Trassenalternative „Lerchensteig“ (südlicher Abschnitt)
Die Umverlegung der bestehenden Gleisanlagen sowie der kompletten Haltestelle Campus Jungfernsee auf die Wiese westlich der B2 bedeutet, dass diese Anlagen komplett in die Flächen der denkmalgeschützten „ehemaligen Bornimer Feldflur“ verlegt werden. Die Trasse verläuft von dort durch den Baumbestand des Nedlitzer Holzes in Richtung Norden bis zur Nedlitzer Südbrücke und verläuft dort in Richtung Westen. Die Führung entlang der Amundsenstraße bis zur Straße Am Golfplatz bedeutet eine zusätzliche Streckenlänge von rund 400m gegenüber einer Führung ab der Nedlitzer Südbrücke parallel zum Lerchensteig bis auf Höhe des Strandweges. Im Bereich der Amundsenstraße sowie des Lerchensteiges verläuft die Trasse sehr nah an den Anlagen des Wasserwerkes Nedlitz (Trinkwasserschutzzone). Am Strandweg verschwenkt die Trasse in Richtung Norden zum Südufer des Weissen Sees. Für diesen Abschnitt müssen private Grundstücke in Anspruch genommen werden.
Trassenalternativen „Am Golfplatz“/“Lerchensteig“ (nördlicher Abschnitt/ähnlicher Verlauf)
Für die Querung des Weissen Sees muss eine 300 bis 350 m lange Brücke errichtet werden und trifft in Verlängerung des Anglerkolonieweges auf das Nordufer. Die Trasse folgt dem Anglerkolonieweg bis zur Straße Am Kirchberg und verläuft entweder in großem Bogen mit großem Eingriff in das bestehende Gelände am Kirchberg zur Bundesstraße B2 oder parallel zur Straße Am Kirchberg, jedoch mit engeren Gleisbögen (kleinere Geschwindigkeit), zur B2. Dort liegt die Trasse westlich der Bundesstraße und somit auch die Haltestelle Bassewitz.
Beide Trassenalternativen bedeuten die Herstellung einer komplett neuen Verkehrstrasse in einem Umfeld mit geringer Vorprägung durch bestehende Infrastruktur. Es entstehen umfassende Eingriffe in verschiedene Schutzgüter bzw. –gebiete (z. B. Volkspark/Remisenpark, FFH-Gebiet, Nedlitzer Holz, Trinkwasserschutzzone, Uferschutzzone, Lärmemissionen bei geringer Vorprägung, Denkmalschutz). Die Trassen sind insgesamt länger als die geplante Führung entlang der B2 über die Insel und durch die große Brücke über den Weissen See wird zusätzlich in das Landschaftsbild stark eingegriffen. Da der Verlauf der Strecken nur durch Gebiete mit überwiegend geringer Besiedlungsdichte sowie derzeit keinen erkennbaren Entwicklungspotentialen erfolgt, wird die Anzahl der zu erwartenden Fahrgäste als gering geschätzt. Das geplante Nahverkehrsangebot mit der Straßenbahn würde im Regelbetrieb nur die durchgehende Strecke von Krampnitz in die Innenstadt nutzen. Bei der Alternative „Am Golfplatz“ wäre eine regelmäßige Bedienung der Haltestellen Campus Jungfernsee und Rote Kaserne durch die Straßenbahn unwirtschaftlich. Für diese Wohngebiete sowie auch die Wohngebiete nördlich der Nedlitzer Nordbrücke sowie auf der Insel Neu Fahrland müsste ein zusätzliches Busangebot eingerichtet werden. Letzteres gilt auch für die Alternative „Lerchensteig“.
Die für die Umsetzung einer der Trassenalternativen notwendigen Eingriffe sowie der verkehrliche Nutzen werden nicht als vertretbare Alternative mit einer verhältnismäßigen Kosten-Nutzen-Relation gegenüber der erarbeiteten Planung entlang der Bundesstraße B2 bewertet.