D - 5 Geprüfte Varianten der Streckenführung zur Querung der Bundesstraße B2
Welche weiteren Varianten der Streckenführung wurden seitens der Planer im Vorfeld, mit welchem Ergebnis geprüft? (Beitrag 42)
Zur Querung der Bundesstraße B2 wurden die folgenden Varianten untersucht:
Variante 1: Fahrbahngleiche Querung der B2 an der Kreuzung Am Rehweg / Am Lehnitzsee
Die Querung der B2 ist bei dieser Variante am Knoten Am Rehweg/Am Lehnitzsee vorgesehen. Die Straßenbahn quert die Bundesstraße fahrbahngleich, also ebenerdig, im Kreuzungsbereich von der Ost auf die Westseite. Die B2 weist für den relevanten Streckenabschnitt hier die höchste Verkehrsbelastung auf. Die Querung hat somit eine Auswirkung auf die meisten Straßennutzer und beeinträchtigt daher den Verkehrsfluss sehr. Es ist mit langen Rückstaus zu rechnen. Im weiteren Verlauf liegt die Haltestelle Bassewitz aufgrund der westlichen Lage der Straßenbahntrasse westlich der B2. Dies bedeutet, dass alle Fahrgäste die B2 queren müssen.
Variante 2: Fahrbahngleiche Querung der B2 an der Kreuzung Gellertstraße/Ganghoferstraße
Diese Variante sieht die Querung der B2 an der Kreuzung mit der Gellertstraße/Ganghoferstraße vor, bei der die Straßenbahn die Bundesstraße fahrbahngleich, also ebenerdig, von der Ost auf die Westseite überquert. Sowohl die Bundesstraße als auch die Gellertstraße hat an dieser Kreuzung eine hohe Fahrzeugbelastung. Dies hat Auswirkungen auf die Ampelanlage und ihre Leistungsfähigkeit. Die zusätzliche Querung der Straßenbahn bedeutet, dass sowohl eine weitere Ampelphase integriert werden muss als auch eine zusätzliche Bevorrechtigung, also die Bevorzugung der Straßenbahn gegenüber dem Individualverkehr. Die Kreuzung weist für diese Anforderungen eine zu geringere Leistungsfähigkeit auf. Das bedeutet, dass sich lange Rückstaus an der Kreuzung bilden. Die Haltestelle Bassewitz kann bei dieser Variante direkt neben der Bebauung liegen. Ein Queren der B2 ist für die Fahrgäste nicht notwendig.
Variante 3: Unterführung der B2 zwischen Haltestelle Heinrich-Heine-Weg und Haltestelle Bassewitz
Der Wechsel der Straßenbahn von der Ost auf die Westseite der Bundesstraße wird bei dieser Variante durch eine Unterführung unter der Bundesstraße zwischen den Haltestellen HeinrichHeineWeg und Bassewitz realisiert. Hierfür muss die Straßenbahntrasse mittels einer Rampe mit Trogbauwerk für eine Unterführung der Bundesstraße nach unten geführt werden und danach durch eine Rampe mit Trogbauwerk wieder nach oben. Trogbauwerk bezeichnet an dieser Stelle die seitlichen Stützwände der Unterführung. Die Bundesstraße erhält eine Brücke zur Querung der tieferliegenden Straßenbahntrasse. Auf Höhe der Haltestelle Bassewitz liegt die Straßenbahntrasse westlich der B2. Dies bedeutet, dass alle Fahrgäste die B2 queren müssen. An der Kreuzung mit der Gellertstraße muss diese fahrbahngleich, also ebenerdig, gequert werden. Die Verkehrsströme von und nach Fahrland an der Kreuzung werden dadurch stark beeinträchtigt. Dies bedeutet entsprechend höhere Rückstaus.
Variante 4: Fahrbahngleiche Querung zwischen den Kreuzungen Gellerstraße/Ganghoferstr und Hannoversche Straße VORZUGSVARIANTE
Bei dieser Variante verläuft die Straßenbahntrasse in Ostlage bis zum Mittelpunkt zwischen den Kreuzungen Gellertstraße/Ganghoferstraße und Hannoversche Straße. Dies bedeutet, dass die Haltestelle Bassewitz direkt neben der Bebauung liegt. Ein Queren der B2 für Fahrgäste dieser Haltestelle ist nicht notwendig. Die fahrbahngleiche, also ebenerdige Querung der Straßenbahn liegt im größtmöglichen Abstand zu den benachbarten Kreuzungen, so dass eine eventuelle gegenseitige Beeinträchtigung der Kreuzungen vermieden wird. Da an der Querung die Straßenbahn der einzige zusätzliche Verkehrsstrom ist, ergeben sich minimale Rotphasen für den Straßenverkehr auf der B2. Gegenüber den südlich liegenden Varianten weist die B2 hier eine geringere Verkehrsbelastung (ohne Verkehr der Gellertstraße) auf und somit ergibt sich durch die Querung eine geringere Beeinträchtigung des Verkehrsflusses.
Die Variante 4 mit der fahrbahngleichen, also ebenerdigen Querung zwischen den Kreuzungen Gellertstraße/Ganghoferstr. und Hannoversche Straße stellt sich insgesamt als die beste Variante dar, da die Querung der B2 verkehrlich am verträglichsten gestaltet werden kann, die Haltestelle Bassewitz neben der Besiedlung liegt und gegenüber einem Unterführungsbauwerk geringere Investitionskosten entstehen.
Ergänzendes Bildmaterial und Ausführliche Antworten der Planer*innen finden Sie auf den Seiten 8 bis 18 der Dokumentation des Onlinedialogs. Die Dokumentation können Sie unter dem Menüpunkt „Bürgerdialog“ auf dieser Seite einsehen und als PDF downloaden.